Frau in Dusche
Wasser und Energie sparen – nicht nur in der kalten Jahreszeit
14. November 2021
Hand in Hand. Handtuch für Handtuch.
3. August 2022
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Duschen ist für die meisten von uns so selbstverständlich wie der morgendliche Kaffee. Den einen bringt die Dusche morgens in Schwung, dem anderen hilft Sie nach dem Sport beim entspannen der Muskeln. Wie und wann wir auch duschen, für viele ist die warme Dusche ein Genuss.

Den wenigsten ist die Bedeutung von Duschen auf unseren Energieverbrauch im privaten Haushalt klar. Während der größte Teil der Nebenkostenabrechnung mit zirka 70% auf das Heizen unserer Wohnräume fällt, kommt die Warmwasseraufbereitung direkt danach auf Platz 2 mit immer noch knapp 15% des Gesamtenergiebedarfs [1]. Dabei Duschen wir im Schnitt gerade einmal 8-10 min täglich. Die Heizung läuft dagegen in der kalten Jahreszeit fast durchgehend. Wie kann es sein, dass die Dusche dennoch einen so hohen Anteil ausmacht? Das hat mehrere Gründe und denen wollen wir im Folgenden genauer auf den Grund gehen.

Energetisch ist Wasser erwärmen wie Autofahren

Hauptursache für einen hohen Energieverbrauch in der Dusche ist eine physikalische Tatsache. Wasser hat eine verhältnismäßig hohe Wärmespeicherkapazität und benötigt damit viel Energie, um erwärmt zu werden. Genau genommen sind es 1,16 Wh die erforderlich sind um einen Liter Wasser um 1°C zu erwärmen. Bei einem Duschkopf mit einem Durchfluss von 10l/min und einer durchschnittlichen Kaltwassertemperatur von z.B. 12°C ergibt sich zum Duschen mit 40°C warmem Wasser ein Energiebedarf von ca. 19,5 kWh für eine Stunde genussvolle Beregnung. Das ist für viele erstmal schwer zu greifen. Um eine bessere Vorstellung davon zu gewinnen in welcher Form diese Menge Energie vorhanden sein kann, lässt sich diese Energie mit primären Energieträgern Kohle oder Öl vergleichen:

1kg Kohle hat einen Brennwert von 5,3kWh/kg und in einem Liter Öl stecken zirka 10,8kWh [2]. Teilt man die erforderliche Energie für eine Stunde Duschen jetzt durch die jeweiligen Brennwerte, ergibt sich ein Ölbedarf von 1,8 Litern. Das ist ein Braunkohle-Äquivalent von 3,68 kg. Nicht wenig, wenn man bedenkt, dass wir im Schnitt 46 Stunden des Jahres unter der Dusche verbringen, oder?

Was können wir tun, um diesen Energiebedarf zukünftig zu reduzieren?

Viele Wege führen nach Rom. Das gilt auch fürs Duschen. Moderne Neubauten sind manchmal schon mit einer sogenannten Wärmepumpe ausgestattet. Sie ziehen die Energie fürs Heizen und auch für die Warmwasserbereitung einfach aus der Umgebungsluft oder aus der Erde. Dafür wird ein Teil elektrische Energie in mehrere Teile thermische Energie umgewandelt. Den Faktor beschreibt die Arbeitszahl des Systems und üblich sind mittlerweile Werte um die 5. Dabei Wandelt die Pumpe 1kWh Strom in 5kWh Wärme um. In diesem Fall ist die Wärme sehr günstig und auch das Klima freut sich.

Anders sieht es in vielen Bestandsgebäuden aus. Alte Ölheizungen mit langen Zuleitungen, Gasthermen sowie Durchlauferhitzer gehören zum alltäglichen Bild. Alles mag Vor- und Nachteile haben, aber gemeinsam ist überall der hohe Energiebedarf für die Erwärmung des Wassers. Dazu kommen je nach System Verluste. Bei einer Ölheizung mit Kessel und 20m Entfernung zur Dusche sind diese logischerweise höher als bei einem modernen, elektrischen Durchlauferhitzer, direkt neben der Dusche.

Einige Leute könnten jedoch nicht viel am Bestand ändern. Zum Beispiel, weil sie Mieter sind oder die Versorgungslage nicht viele Alternativen bietet. Aber auch hier kann so effektiv wie möglich geduscht werden. Kleine Veränderungen können bereits vieles bewegen. So hatten wir in unseren letzten Blog-Beitrag schon über die Möglichkeiten berichtet die durch kleine Eingriffe wie Durchflussreduzierungen oder Sparduschköpfe machbar sind. Die Duschzeit zu verkürzen und eventuell weniger häufig zu Duschen spart mit Sicherheit am meisten. Allerdings muss hier jede:r für sich selbst entscheiden, ob dies eine Option ist.

Es gibt aber auch noch ein paar einfache Praxis-Tipps, mit denen aufs Jahr gerechnet einiges zusammenkommt.

Der Duschkopf und der Wasserdruck

Erste Grundregel beim Duschen: Das Wasser muss den Körper treffen. Alles was an uns vorbei „sprüht“ wurde mühsam erwärmt, um dann direkt in der Kanalisation zu landen. Hierzu reicht es in der Regel, einen guten Duschkopf zu verwenden. Dieser sollte mit einem möglichst gleichmäßigen Strahl direkt auf den Kopf (oder Nacken) treffen. Der Wasserdruck sollte nicht zu hoch sein, weil das Wasser sonst vom Körper abprallt und nicht alles am Körper herunterfließen kann. Sprüht der Duschkopf nach längerer Nutzung nicht mehr wie am Anfang, sondern wild in alle Richtungen, ist es höchste Zeit ihn zu entkalken. Anleitungen dazu finden sich viele im Internet. Jede kleine Öffnung, die wegen Kalkablagerungen den Strahl in eine falsche Richtung lenkt, gießt buchstäblich Öl in den Abfluss.

Ein Beispiel: Hat der Duschkopf insgesamt 50 kleine Löcher, aus denen das Wasser kommt und 5 davon treffen nicht den Körper, entspricht das einem Energieverlust von 10%. Aufs Jahr gerechnet sind das, bei einem 4-Personen Haushalt, über 30Liter Öl die so einfach gespart werden können.

Volldampf voraus

Für eine schnelle Erwärmung des Wassers in der Dusche macht es in den meisten Fällen Sinn zu Beginn das Wasser sehr heiß aufzudrehen. Da sich zuerst das Rohr der Warmwasserleitung bis hin zur Dusche und das darin befindliche Wasser erwärmen müssen, kommt so möglichst schnell das Warmwasser am Duschkopf an. Dabei wird kein unnötiges Wasser verbraucht, weil die Zeit bis zum Erreichen der gewünschten Duschtemperatur auf ein Minimum reduziert wird. Wird in der Dusche mit einem Warmduscher geduscht, wird dieser dabei auch direkt mit gewärmt und ist sofort mit einer hohen Effizienz im Betrieb. Würde man den Mischer in der Mittelstellung stehen lassen und warten bis die gewünschte Temperatur erreicht wird, dauert es viel länger bis mit dem eigentlichen Duschen angefangen werden kann.

Übrigens: Wer in seiner Dusche eine Thermostat Mischbatterie installiert hat, muss sich hier keine Gedanken machen. In diesem Fall lässt die Mischbatterie automatisch so lange nur Warmwasser durch, bis dieses die gewünschte Temperatur aufbringt und fängt erst dann automatisch an, Kaltwasser (mit Warmduscher vorgewärmtes Kaltwasser) dazu zu mischen.

Die Höhe des Duschkopfes

Die Höhe des Duschkopfes spielt nur eine kleine Rolle, sollte aber dennoch nicht ganz außer Acht gelassen werden. Ist der Duschkopf viel zu weit vom Kopf (Körper) entfernt montiert, kann das Wasser bereits in der Luft abkühlen, bevor es uns erreicht. Durch die vielen einzelnen Strahlen hat es eine große Oberfläche und gibt damit viel Wärme an die Umgebung ab. Das kennt jede:r von beschlagenen Spiegeln und feucht-warmer Luft in Badezimmer nach dem Duschen.

Morgens statt abends duschen

Ein Trick, den sicher nicht alle beherzigen können und wollen, ist die richtige (sparsamste) Tageszeit zum Duschen. Wer morgens zur Arbeit muss und vorher duscht, hat in der Regel nicht viel Zeit lange unter der Dusche zu stehen. Das ist gut fürs Klima und definitiv ein Unterschied zum Duschen am Abend, wo gern der Tag unter der Dusche nochmal revue-passiert und die Dusche deutlich mehr zur Entspannung genutzt werden kann. In manchen Fällen lässt es sich sowieso nicht ändern. Manchmal lässt sich jedoch eine abendliche Dusche auch auf den Morgen verschieben. In diesem Fall vielleicht beim nächsten Mal an diesen Beitrag denken und dann ohne es zu merken wieder eine kleine gute Tat für unsere Umwelt tun.

Mit diesen einfachen Tipps könnt ihr durch kleine Veränderungen schon einiges tun. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und unabhängig vom Duschverhalten immer 30-40% weniger Energie verbrauchen möchte, wird hier bei uns im Warmduscher-Shop sicher fündig.

 

[1] Destatis

[2] fachlexika.de