Du liebst es, wenn im Sommer der frische Wind um deine Nasenspitze weht. Aber im Winter, wenn es so kalt und grau ist?! Da ist es schnell vorbei mit der Gemütlichkeit, wenn der eiskalte Wind durch die Räume fegt. Trotzdem solltest du aufs Fenster öffnen nicht verzichten.
Denn: Lüften hat neben einem erfrischenden Effekt für Körper und Geist noch weitere wichtige Zwecke.
Erst einmal wird die Luft im Raum ausgetauscht. Das ist wichtig, da sie mit der Zeit angereichert wird mit Keimen, Feinstaub und CO2. Im Übrigen kannst du dich auch besser konzentrieren, wenn frische Luft im Raum ist. Denn hohe Werte an Kohlendioxyd vermindern die Gehirnaktivität – etwa wie schnell Gehörtes und Gesehenes wahrgenommen und verarbeitet werden kann. Außerdem können sie nachweislich zu Müdigkeit, Konzentrationsverlust und Kopfschmerzen führen. Im geschlossenen Raum, in dem Menschen anwesend sind, steigt der CO2-Wert stetig an, denn ein erwachsener Mensch atmet in 60 Minuten im Schnitt etwa 10 Liter CO2 aus. Bei starker körperlicher Aktivität – etwa einem Home-Training – können es sogar bis zu 200 Liter pro Stunde sein.
Neben dem wohltuenden Effekt für dich als Mensch, ist sinnvolles Lüften auch für deine vier Wände unablässig. Denn richtiges Lüften senkt die Schimmelgefahr in deinem Zuhause. Aus einem einfachen Grund: Hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt Schimmel. Eine einzige Person gibt am Tag ca. 0,5 Liter Wasserdampf an die Umgebung alleine durchs Schwitzen ab. Dazu kommen noch einmal ca. 1 Liter mit der ausgeatmeten Luft. Dadurch steigt die Luftfeuchtigkeit im Raum über die Zeit unumstößlich an.
Verhindern können wir das mit? Richtig – sinnvollem Lüften.
Also: Richtiges und regelmäßiges Lüften und ein damit verbundenes gesundes Raumklima ist gut für dich, gut für dein Zuhause und gut für deinen Geldbeutel.
Beim Lüften gilt genauso wie beim Warmduscher – Schützt die Welt. Spart dein Geld.
In einer Wohnung mit einer Fläche von ca. 70qm kann richtiges Lüften knapp 80 Euro und fast 350kg CO2 sparen – pro Jahr! In einem Einfamilienhaus sogar knapp 160 Euro und über 550kg CO2.
Also einfach Fenster auf Kipp und so den ganzen Tag lüften?
Nein! Dauerlüften bei gekipptem Fenster führt nur zu einem geringen Luftaustausch. Die Wohnung kühlt aus, in den Fensternischen bilden sich kalte Stellen, Schimmel wird begünstigt. Lüften bei gekipptem Fenster ist also ein klares No-Go. Aber wie geht es besser?
Am optimalsten wird der benötigte Luftaustausch durch Stoßlüften bei komplett geöffnetem Fenster hervorgerufen.
Wenn du die Möglichkeit hast, nutze immer gegenüberliegende Fenster, um einen Durchzug zu erzielen. Dieses sogenannte Querlüften führt dazu, dass die Luft im Raum in kürzester Zeit ausgetauscht wird. Ist nur ein Fenster vorhanden, dauert der Luftaustausch etwas länger. Vorhandene Thermostate sollten während des Stoßlüftens herunter geregelt werden, so geht weniger Heizenergie verloren.
Täglich solltest du mindestens 3- bis 4- mal einen vollständigen Luftaustausch im Raum erzielen.
In Räumen, in denen sich Menschen aufhalten, sollte sogar häufiger gelüftet werden, im besten Fall sogar alle zwei Stunden.
Grundsätzlich gilt: Die Dauer des Lüftens hängt dabei von der Jahreszeit und der vorherrschenden Witterung ab.
Trotzdem gibt es Empfehlungen, die sich an der jeweils im Monat durchschnittlich vorherrschenden Temperatur und Luftfeuchtigkeit orientieren.
… lüften im
Dezember, Januar & Februar
… lüften im
März & November
… lüften im
April & September
… lüften im
Mai & Oktober
… lüften im
Juni, Juli & August
Jein. Lüften ist grundsätzlich in jedem Raum wichtig, denn es ist dazu da, Feuchtigkeit und Schadstoffe möglichst am Entstehungsort und unmittelbar während oder nach der Entstehung zu entfernen. Bestimmte Aktivitäten in Räumen können allerdings dazu führen, dass ein häufigeres Stoßlüften sinnvoll ist.
Außerdem gilt: Je kühler der Raum, desto häufiger sollte gelüftet werden. Und auch die empfohlene Raumtemperatur ist von Raum zu Raum unterschiedlich. Darüber hinaus sollten Räume nicht durch andere Räume „geheizt“ werden. Das führt meist nur zum Austausch der Feuchtigkeit, weniger aber zum Austausch der Wärme. Türen zwischen den Innenräumen sollten also zumindest im Winter geschlossen bleiben. Das tatsächlich sinnvolle Lüftungsintervall und die Wohlfühl-Raumtemperatur hängen natürlich von der individuellen Nutzung der Räume und vom eigenen Wärmeempfinden ab.
Wir geben dennoch einige Empfehlungen zum richtigem Lüften und einer guten Temperatur für bestimmte Räume.
Schon ein Grad Temperaturunterschied können dabei eine Menge ausmachen. So empfiehlt es sich beispielsweise nachts die Temperatur in den Wohn- und Arbeitsbereichen sowie dem Badezimmer abzusenken. Ständiges kurzfristiges Verändern der Raumtemperatur ist allerdings unnötig energieaufwenig und sollte vermieden werden. Längere, kontinuierliche Absenkungszeiten sind dagegen empfehlenswert. Bei einer längeren Abwesenheit können die Räume natürlich ebenfalls weniger stark geheizt werden. Um Schimmel keinen Nährboden zu geben, sollte die Raumtemperatur allerdings nicht dauerhaft unter 16°C fallen.